Stilbeschreibung
"[...] Normalerweise bringe ich - in meiner Sprache der Musik - bloß Noten zu Papier, hauptsächlich als Kryptogramme. [...] Erklärung wäre Verdunkelung - nur eine Bannung durch Namengebung. [...]
Musik ist magische Anrufung, unbegriffliche Sprache, aber sinnlich erfahrbar und autonom. Ein magisches Mehr ist der Klang; ist Interpretation eines Beziehungsraumes oder -systems, besser noch: eines Beziehungsorganismusses, der Welt oder Kosmos genannt werden kann. [...]
Aus der Versenkung in das Unermeßliche habe ich die Komposition gestaltet. [...] Gemäß einer inneren Instanz versuche ich diese Welt als einen Spiegel von mir, als Projektion meiner selbst aufzufassen. Dazu gehört viel Übung. Das Ergebnis dieser geistigen Übung und Versenkung ist 'Die Cathedrale'. Es geht in diesem Werk um eine hypostatische Vorwegnahme von unser aller Tod. [...] Durch "Akroasis" wirkt "Die Cathedrale" läuternd in eben dem Sinne: Gewiß kann im Tode Befreiung erlangt werden - unter einer Bedingung: daß man mit allen empfindenden Lebewesen im jetzigen Leben innigstes, grenzenloses Mitleid empfindet."
Joannes Martin Dürr (1991), in: Die Cathedrale. Kommentar. - Wien: Universal Edition, zitiert nach: Günther, Bernhard (1997) (Hg.): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 371.
Auszeichnungen
1966 Theodor Körner Fonds Förderungspreis
1967 Theodor Körner Fonds Förderungspreis
1969 Jugendfilmfestival Stockholm: Erster Preis
1969 Rom: Erster Preis als bester Lehrfilm für "Operation Metfly"
1970 International Atomic Energy Agency (IAEA): "Safeguard System" ausgewählt zum Repräsentationsfilm
1972 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Erster Preis für "Josef Hofmann" als bester österreichischer Kulturfilm
1974 Karlsbad: Erster Preis für eine Dokumentation
1975 Kitzbühel: Zweiter Preis für die Dokumentation "Die Wiener U-Bahn"
1976 United Nations Organisation (UNO) Wien Habitat 1976 ausgewählt als Repräsentationsfilm für den österreichischen Beitrag zur Konferenz in Vancouver
1976 Republik Österreich Staatsstipendium für Komposition
1977 Republik Österreich Staatsstipendium für Komposition
1986 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Würdigungspreis für Musik
Ausbildung
1936 - 1941 Unterricht bei Hans Neumann Klavier
1950 Matura
1950 - 1955 Universität Wien: Musik-, Theater-, und Filmwissenschaft
Tätigkeiten
1955 - 1962 Arrangements für die Schallplattenindustrie
1955 - 1962 Notenkalligraphien für verschiedene Verlage
1955 - 1962 ORF - Österreichischer Rundfunk Notenkopiaturen
1962 - 1968 Universal Edition Herausgabe und Neurevision von Leos Janáceks Opern
1968 Brno (Brünn) Janácek-Gesellschaft: Ehrenmitglied
1969 - 1975 musikalische Betreuung und Aufnahmeleitung von Filmen, Sendereihen und Fernsehreihen
1976 - 1991 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Lehrauftrag
1978 mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Wien Lehr- und Forschungsauftrag "Geschichte der Theorie (Synopsis musikmorphologischer Bewußtseinsprozesse)"
Aufträge (Auswahl)
1964 Volkstheater Ges.m.b.H.
1967 Wiener Festwochen
1967 TV-Festspiele Montreux
1977 ORF - Österreichischer Rundfunk - Hörfunk Magazin der Wissenschaft
Aufführungen (Auswahl)
Theater an der Wien Wien
Wiener Festwochen Wien
Wiener Konzerthaus Wien
Literatur (Auswahl)
1994 Goertz, Harald, Österreichischer Musikrat (Hg.): DÜRR Joasnnes Martin. In: Österreichische Komponisten unserer Zeit (= Beiträge der Österreichischen Gesellschaft für Musik. Band 9). Bärenreiter: Kassel u. a., S. 39.
1997 Günther, Bernhard (Hg.): DÜRR Joasnnes Martin. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: Music Information Center Austria, S. 370–371.
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 8. 12. 2024): Biografie Joannes Martin Dürr. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/52924 (Abrufdatum: 24. 12. 2024).